"Das hat selbst im Leerlauf so geblubbert, dass im ganzen Hafen sich alle umgedreht hatten."
Was ja wohl auch beabsichtigt war...
Ich kann leider nicht viel zu dem Thema beitragen.
Nur soviel: eine Überholung oder Leistungssteigerung eines bestehenden Motors ist kein billiges Vergnügen, selbst bei einer relativ moderaten Leistungssteigerung von 20% sind schon tiefgehende Eingriffe in den Block notwendig um auf Dauer mit der gestiegenen Bauteilbelastung Schritt zu halten.
die Arbeit des Einbaues ist sicherlich nicht schwer, leider kostet die Bearbeitung der Teile den Löwenanteil. Gute Zylinderschleifereien verlangen auch richtig gutes Geld weil die Arbeit eben kein:" mal- eben- mit- der -Handhonbürste- durchziehen- Job- ist." Das auslitern, wuchten, bohren, erweitern kostet Zeit, viel Zeit und das muß auch bezahlt werden.
Es erheitert mich heute, wenn ich sehe wie Jugendliche meinen mit einer scharfen Nocke, einem Fächer und einem Konusfilter eine Rennmaschine aufgebaut zu haben. Kriminell wird es wenn dann noch ein Turbo drangeflanscht wird, was sogar dann funktioniert.
Die staunenden Augen, wenn sich 5.9L verabschieden, sieht man im Rückspiegel allerdings schlecht.
Ich habe in meiner Freizeit in den USA in zwei Rennställen(J&L Racing, Speed Factory) Praktika gemacht, um zu sehen und zu lernen wie man Fahrzeuge aufbaut und vorbereitet. Interessant war für mich der Arbeitsaufwand, da wurden nicht ein oder zwei Nocken getestet, sondern Dutzende auf den Prüfstand verwendet und das über Wochen hinweg. Nur um 3 oder 4 PS mehr herauszuholen, aus einem 6.5L Motor der sowieso schon eine Basisleistung von 700Ps hat. Zugegeben sicherlich ging es da mehr um das Ansprechverhalten.
Der Aufwand, indes die Motorenteile standfest zu machen ist ungeheuerlich, das wuchten auf ein zehntel Gramm Standard. Lagerspielmaße zu bestimmem eine Wissenschaft für sich, denn je nach Einsatzzweck sind engere oder weitere Maße notwendig.
Wenn es mittlerweile Standard ist, aus einem2.3L Honda V-Tec Motor 600Ps herauszuholen, gibt es sicherlich noch etliche PS in einem altertümlichen 4,0L Jeep Gussblock zu finden.
Aber zu welchem Preis. Nur des Geldes wegen. Das solche Maschinen ohnehin ständige Aufmerksamkeit brauchen, sollte ohnehin klar sein, denn sie fahren sowieso am technischen Limit.
Nur mit der Mentalität: "da bestellen wir uns mal eben ein paar Teile", komme ich nicht klar. Es gehört wesentlich mehr dazu, als mal eben größere Einspritzdüsen zu bestellen und einzusetzen.
Kernaussage dieser Rennställe war immer "Durability" also Haltbarkeit, die anscheinend schwer zu erreichen und zu halten ist.
Mein Resümee ist folgendes: Ein Engine Swap, also Motorentausch auf eine größere Machine ist billiger und einfacher zu bewerkstelligen als ein Aufbau des vorhandenen.
Bei Bedarf stelle ich gern reichlich (englische)Literatur dazu zur Verfügung.
Meine