Die Kritik an der grassierenden Rechtschreibschwäche ist kein elitäres Geschmacksproblem derer, die solche Texte lesen sollen, sie ist einzig und allein das Problem derer, die nicht «recht» schreiben können: Dieser Mangel rächt sich an allen, die stattdessen lieber «rächt» schreiben. Denn die Rechtschreibung ist nun mal eine Konvention, auf die sich Menschen verständigt haben, damit ihnen allen das Lesen leichter fällt. Einfach nur, weil dann die Wörter «wie erwartet» im Text erscheinen und den Lesefluss und -genuss nicht durch ihre Ungestalt stören. Wer dagegen nicht richtig schreibt, der ist zwar deshalb nicht zwingend auch «dumm», aber er findet kaum Leser, weil er denjenigen, für die er zu schreiben meint, schwer verständlich ist. Denn alles Lesen ist Arbeit, genau wie das Schreiben, wer auf die Orthographie nicht achtet, lässt andere unnötig für sich arbeiten. Man könnte auch sagen: Er zeigt keinen Respekt.
Übertragen auf die Blogs heißt das: Jemand, der auf die Rechtschreibung nicht achtet, wird weniger Klicks und Leser finden. Er wird seine Ziele nicht erreichen, die er mit dem Schreiben seiner virtuellen Klorolle verfolgt hat. Er hat ein Problem - er, und nicht diese «Spießer», die sich über mangelnde Rechtschreibkenntnisse lustig machen.
Vielleicht erklärt das ein wenig, wozu die Regeln da sind...