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BlueGerbil

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21

Dienstag, 4. November 2008, 22:42

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Morgen wird der Tross der Paris - New York Transcontinental 2009 mit Matthias Jeschke Berlin erreichen und vom 5. - 7. dort einen Zwischenstopp einlegen, um noch einige Details an den Fahrzeugen zu verbessern, was sich während der Tour als erforderlich heraus gestellt hatte.

Am Samstag, den 8. November geht es dann weiter über die Autobahn über Frankfurt/Oder nach Polen.

Alle Jeeper sind hiermit dazu aufgerufen, die Rekord-Karawane im Jeep-Convoi von Berlin nach Frankfurt zu eskortieren.

Wer die Fahrzeuge besichtigen möchte, mit dem Team sprechen möchte und auch an dem Convoi ganz oder in Teilen nach Frankfurt/O. teilnehmen möchte, ist herzlich eingeladen, spätestens um 14.00 am Samstag auf dem auf dem großen Parkplatz an dem runden Rasthaus am Ende der Avus am ehemaligen Autobahn-Grenzübergang einzufinden.

Für Fotozwecke ist dann noch eine gemeinsame Convoifahrt über die Avus mit möglichst vielen Jeeps geplant, bevor dann gegen 15.00 Uhr die Weiterfahrt Richtung Polen beginnt.

BlueGerbil

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22

Donnerstag, 6. November 2008, 19:10

Wir bedauern außerordentlich und drücken unsere Anteilnahme aus über den Tod des deutschen Botschafters in Kroatien, seine Exzellenz Herr Botschafter Hans Jochen Peters, welcher vor kurzem verstorben ist.

Die Betreuung und Organisation der PNY-Präsentation übernahm auf Empfehlung seitens der Deutschen Botschaft die Universität Zagreb.

Was junge angehende Ingenieure auch im Eventbereich leisten können wurde uns in Zagreb bewiesen. Dort wurden wir an der größten kroatischen Universität bereits von vielen Menschen erwartet. Die studentische Vereinigung hatte uns einen herzlichen Empfang bereitet nachdem wir unsere Fahrzeuge direkt vor dem Universitätseingang abgestellt hatten. Man hatte für die Vorbereitung unserer Präsentation z.B. extra einen Crew- und Presseraum eingerichtet und das große Auditorium mit einer gigantischen Leinwand präpariert. Vor ca. 100 geladenen Personen und in Anwesenheit von führenden Professoren hielten wir dann die Projektvorstellung ab. Im Anschluss daran gab es ein Roundtable-Gespräch mit Studenten und Professoren der Fachrichtung Maschinenbau, die sich u.a. speziell für das Notfallschwimmsystem mit seiner Hydraulik interessierten und uns im Gegenzug einen von ihnen gebauten Raketenmotor erläuterten.

Nachdem wir uns in der Mensa gestärkt hatten und eine extra eingerichtete Chill-out-Zone genossen hatten, ging es zur Foto und Videosession zu Zagrebs schönsten Plätzen. Am späten Nachmittag brachen wir auf und machten uns auf den Weg in Richtung Ungarn.






BlueGerbil

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23

Donnerstag, 6. November 2008, 19:50

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Für die heutigen 400 Kilometer hatten wir uns 7 Stunden Zeit genommen. Auf Grund der hervorragend ausgebauten Autobahn in Richtung Budapest waren wir jedoch schon nach der Hälfe der Zeit am Ziel.

Das gebuchte Hotel lag in Mitten des Rotlichtviertels und hatte entgegen der Ankündigung keine Parkplätze. Daher machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative. Es folgte eine dreistündige Odyssey durch Budapest. Alle Hotels waren entweder ausgebucht oder hatten ebenfalls keine sicheren Parkmöglichkeiten für unsere 3 Jeeps. Als wir dann endlich ein passendes Hotel gefunden hatten, war es bereits 2 Uhr nachts.

Dementsprechend kurz war die Nacht, da der kommende Tag wieder ein volles Programm aufwies: Eine hervorragend organisierte Pressekonferenz in der Deutschen Botschaft, Filmaufnahmen und Fotoshooting im historischen Burgviertel und Termine mit weiteren Journalisten ließen die Zeit verfliegen. Am späten Nachmittag ging es dann auch schon weiter in Richtung Slowakei.






BlueGerbil

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24

Sonntag, 9. November 2008, 13:11

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Es gibt schöne und sehr schöne Momente einer Reise. In der Slowakei erlebten wir zunächst einen der schönen Momente und waren teilweise enttäuscht über den Verlauf unseres Besuchs. Das fing an bei der etwas chaotischen Organisation der Pressekonferenz, ging über unfreundliche und unhöfliche Polizisten in der Landeshauptstadt Bratislava bis hin zu Ärger mit unserem Hotel.

Als sich die Chrysler-Niederlassung in der Slowakei unserer annahm, wurde es besser. Man ermöglichte uns, die Werkstatt und technische Infrastruktur zu nutzen, um einen Cross-Check der Fahrzeuge vorzunehmen und uns der wie wir feststellen mussten unzureichenden Federung der Fahrzeuge - welche wir im Zuge der Umbauarbeiten hatten einbauen lassen anzunehmen (dazu später mehr). Dank der guten Kontakte zur Presse mobilisierte Chrysler am Freitag noch 10 Medienvertreter, die sich über das Projekt informierten. Ganz besonderen Dank müssen wir Tomas, einem Mechanikausbilder der Niederlassung, aussprechen, der auch an einem der großen Feiertage des Landes, Allerheiligen mithalf, die Autos für die Umbauarbeiten in Berlin vorzubereiten und zu testen.

Sonntags früh machten wir uns dann auf den Weg nach Wien. Im nahe gelegenen Driving Camp in Pachfurth hatte Chrysler Österreich ein Frühstück mit über 100 Jeepern organisiert - eine tolle Veranstaltung! Es gab viele interessierte Fragen zum Projekt, viele gute Wünsche und auch eine von den Anwesenden signierte Flaschenpost, die wir mitnehmen werden - eine sehr schöne Geste, wie wir fanden.

Speziellen Dank an Gabor Kaitan, den Präsidenten des Jeep Club Austria und Leiter des Marketing bei Chrysler Österreich, fürs Organisieren des Events und an alle Jeeper, die uns die Ehre ihres Besuchs erwiesen haben. Danach ging’s zum Fotoshooting in die Wiener Innenstadt, wo unser Tag mit einer nächtlichen Fiakerfahrt durch die wunderschöne Stadt endete.






BlueGerbil

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25

Sonntag, 9. November 2008, 13:41

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Nach dem problemlosen Überqueren der österreichisch-tschechischen Grenze wurden wir von einem Konvoi des tschechischen Jeep-Clubs abgeholt und vom Präsidenten des Clubs sowie den Mitgliedern sehr herzlich begrüßt. Zuerst ging es mit unserem nun 15-Auto-starken Konvoi nach Znojmo. In der Hauptstadt des südmährischen Bezirks konnte Lena (unsere Fotografin) tolle Bilder des Teams und der Fahrzeuge in historischer Umgebung schießen. Durch die altertümliche Altstadt ging es bis zur St. Nikolaus-Kirche, von der wir einen tollen Ausblick auf das Tal der Thaya hatten.

Kurz darauf ging es zu unserem Tagesziel Prag, auch die „goldene Stadt“ genannt. Dank der hervorragenden Disziplin der tschechischen Jeeper war die Konvoifahrt das reinste Vergnügen. Auch hatten wir kaum mit Sprachproblemen zu kämpfen, da vielerorts sehr gut Deutsch gesprochen und verstanden wurde. Am Abend luden uns die Jeep-Freunde zu einer tschechischen Nacht ein. Den kleinen Rest der Dunkelheit verbrachten wir im Haus des Präsidenten des Jeep Clubs, der uns mit seiner Familie dankenswerterweise eingeladen hatte und uns die große Gastfreundlichkeit des Landes spüren lies. Am Morgen des 04.11 erlebten wir in der wahrscheinlich schönsten deutschen Botschaft weltweit einen optimalen Pressetermin mit Vertretern aus TV, Radio, Print, Wirtschaft etc.

Es war schon ein besonderes Gefühl, den Balkon im Palais Lobkowitz zu sehen, auf dem am 30. September 1989 der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher bekannt gab, das die Ausreise der Flüchtlinge aus der DDR in den Westen nun möglich sei – faktisch der Beginn des Zusammenbruchs des Eisernen Vorhangs. Besonders war auch das unsere Wagen im Botschaftsinnenraum standen, nur einige Meter vom legendären "laufenden Trabi" entfernt.

Im Anschluss an den Botschaftstermin konnten wir dank der sehr guten Vorbereitung (inkl. aller Polizeibearbeitung) und dem großen Engagement des Jeep Clubs super Fotos an geschichtsträchtigen Orten in Prag machen – vom Wenzelsplatz bis zum Hradschin über den Dächern der Stadt. Am späten Nachmittag wurden wir dann von unseren neuen Freunden zur deutschen Grenze geleitet, wo wir unsere Reise in Richtung Berlin fortsetzten.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals für die gewährte Gastfreundschaft sowie die hervorragende und professionelle Vorbereitung durch alle Beteiligten bedanken!














BlueGerbil

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26

Samstag, 15. November 2008, 12:15

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Tagesbericht 05.11.2008: Berlin

Das Expeditions-Quintett hatte Quartier bezogen in einem kleinen aber sehr schönen Ferienhaus im Spandauer Bezirk. Spät angekommen hieß es nur noch Wake up Call bei den Kollegen in Limburg bestellen, rein in die Betten und die Augen zu.

Nicht schlafen konnten sechs Extrem Eventler, die sich in dieser Nacht mit den beiden Roka-Trailern, weiterem Material und dem Notfallschwimmsystem auf den Weg nach Berlin machten.

Punkt sechs Uhr kam der Weckruf und das Team schälte sich aus den Federn. Heute sollte das Meilenwerk im Herzen Berlins mit seinem stilvollen Ambiente das Projekt Willkommen heißen. Das ehemalige größte Straßenbahndepot begrüßt heute als Forum für Fahrkultur mehr als 450.000 Menschen jährlich. Unser Partner Chrysler hatte hier das Atrium gebucht, wo mit Requisiten der Babelsberger Filmstudios, einem Gespann und Gegenständen unseres Projektes ein echtes Expeditions-Feeling entstand. Eine mobile Gulaschkanone stärkte alle Beteiligten.

Am Nachmittag dieses Tages fuhren wir zusammen mit Herrn Dr. Lührs, der extra aus Rügen mit seinem Jeep Grand Cherokee angereist war, auf den Pariser Platz, um dort Foto- und Filmaufnahmen für uns zu machen. Aber: wir sollten wiederkommen. Noch am Abend rief die dpa an, und lud uns ein ebenfalls am Brandenburger Tor Fernsehaufnahmen u. a. für den Stern durch zu führen.

Die zweite Heimat des Teams wurde die Chrysler-Werkstatt in der Seeburger Straße, wo nochmals ein letzter Check der Autos vollzogen wurde. Kühlmittel für die Kälte Sibiriens wurde eingefüllt und Bremsbeläge getauscht. Die wohl kniffeligste Arbeit war es das Fahrwerk zu optimieren. Denn wie sich während der Europatour rausstellte, war das Dämpfer und Federsystem welches uns anstelle des originalen eingebaut wurde keineswegs ausreichend. Zu schwache Federn ließen den Wagen selbst ohne große Beladung zu stark einfedern. Schon in Bratislawa hatten wir gemeinsam mit Chrysler an einer Lösung gearbeitet für das unser Team in Limburg unterdessen die Materialien beschafft hatte. Das Rubicon Express Fahrwerk wird nun von insgesamt 6 zusätzlichen Eibach Federn pro Fahrzeug unterstützt um das System der Autos auch mit Beladung haltbar zu machen. Bis tief in die Nacht brannte das Licht in der Werkstatt und das Technikteam zeigte einen Einsatz bis zum letzten Schweißtropfen – dann war es geschafft! Am Freitagabend rollten die Autos mit den Hängern auf die Berliner Straßen zurück.

Am Samstagmittag nun geht es über Frankfurt/Oder wo wir nochmals kräftig Bioethanol unseres Partners Alcosuisse auftanken. Die rund 2650 Liter wurden vor einigen Tagen an die Firma „Die Werkstatt“ geliefert, die die 16 Fässer mit eigener Muskelkraft vom LKW entluden. Vielen Dank für den Enthusiasmus und die Hilfsbereitschaft an diese Männer der Tat. Hier warten auch 160 Flaschen ISO HEET, ein Additiv fürs Benzin, das demselbigen Wasser entzieht und somit den Gefrierpunkt senkt. Voll beladen, aber voller Pioniergeist wenden wir uns nun gen Osten und freuen uns auf die nächste Station in Warschau.








BlueGerbil

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27

Samstag, 15. November 2008, 12:34

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Tagesbericht 8.11. - 10.11.2008 Berlin – Grenze Belarus

Am Samstag haben wir an unserer Unterkunft in Berlin den F1 und den F2 komplett neu beladen. Mit dabei war unser Partner Berthold Wolf, dessen Dachboxen beim Verladen des Materials gute Dienste leisten. Was würde Matthias mit dem ganzen Equipment bloß ohne diese Dachboxen machen?! Zu guter Letzt hat Berthold auf der Dachbox des F2 auch noch eine Ersatz-Frontscheibe befestigt – und wir können die Pacwolf-Boxen trotzdem weiter ohne Beeinträchtigung nutzen. Toll!

Erster und zugleich wichtigster Stopp auf dem Weg nach Polen war Frankfurt/Oder. Dort haben wir in einer reibungslos verlaufenen Tankaktion 3.000 Liter Bioethanol aufgenommen. Das war definitiv unser letzter Bio-Tankstopp vor Alaska! Innerhalb von drei Stunden wurden alle verfügbaren Tanks in Jeeps und Trailern mit bordeigenen Schläuchen und Pumpe befüllt. Kameramann Peter Renè hat dabei eine unfreiwillige Bioethanol-Dusche genommen. Danach hätte er über längere Zeit in jeder Alkoholkontrolle große Erklärungsnot gehabt – seine Jacke roch nach Alkohol, als hätte er es bereits nachmittags so richtig krachen lassen und eine ausgiebige Vodka-Party gefeiert.

Gegen Mitternacht sind wir nach Warschau gestartet. Während einer spontanen Pause standen F1 und F2 mit ihren schlafenden Belegschaften für gut zwei Stunden einträchtig nebeneinander auf dem Parkplatz eines polnischen Supermarktes - eine Auszeit, die uns allen gut bekommen ist. Plangemäß und nach reibungsloser Fahrt haben wir am frühen Montagabend Warschau erreicht.

Vorab: Unser Aufenthalt in Warschau war Dank der fantastischen Vorbereitung durch die deutsche Botschaft in Kooperation mit Hoch-Tief ein rundum gelungenes Erlebnis! Zwar früh, aber erfolgreich ging es los: Matthias hatte einen Termin beim polnischen Frühstücksfernsehen, das Rondo Onz, das Gebäude für Pressekonferenz, Bannerausstellung und die Präsentation unserer Autos war ein Volltreffer - beste Lage, gute Atmosphäre und hohe Aufmerksamkeit für das Projekt. Während der Pressekonferenz zogen unsere Fahrzeuge draußen das Interesse der Passanten auf sich. Nachdem unsere Kontakte in Warschau ihre Unterschriften auf den Autos verewigt hatten, standen Foto- und Filmaufnahmen in der Innenstadt auf dem Programm. Zu Recht ist die völlig zerstörte, aber originalgetreu wieder aufgebaute wunderschöne Altstadt Weltkulturerbe! Nach Schlossplatz und Altstadtmarkt war der abschließende Blick vom Kulturpalast auf Warschau von oben noch einmal ein echtes Highlight. Für diesen hervorragend vorbereiteten Tag möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bei der Botschaft und Hoch-Tief bedanken.

Auf dem Weg nach Minsk wartete die nächste Herausforderung auf uns: An der Grenze zu Weißrussland soll für das Buch zur Expedition eine Trucker-Story entstehen. “Das lange Warten” ist der Arbeitstitel des Kapitels. Bedauerlicherweise wurde das auch zu unserem Motto der nächsten 24 Stunden. Ein polnischer Grenzbeamter hat uns zunächst mit der Begründung, dass die Gespanne zu groß seien, die Weitereise nach Belarus verweigert. Bei unserem zweiten Versuch, diesen geplanten und vom Limburger Team vorbereiteten Grenzübergang zu passieren, hieß es dann, von polnischer Seite, Weißrussland würden uns definitiv nicht einreisen lassen. Druck und Sturheit der polnischen Grenzbeamten haben uns veranlasst, eine Alternative für unseren Grenzübertritt zu suchen und zur Trucker-Grenze zu fahren. Damit fing unsere Tour de Force erst richtig an. Mit viel Geduld gelang es Matthias, uns nach dreistündiger Verhandlung wenigstens den Weg aus Polen heraus zu sichern. Obwohl die deutsche Botschaft und unser Team im Vorfeld unserer Ankunft an der Grenze alle Formalitäten geklärt hatten, wurden die A.T.A. Carnets immer wieder zum Knackpunkt der Grenzpassagen – die Formulare zur Beschleunigung der Zollabfertigung unseres gesamten Equipments. Die Bearbeitung dieser buchdicken Formularbündel nimmt Stunden und Stunden in Anspruch. In unserem Fall Grund für fast 17 Stunden nervenaufreibender Warterei und zermürbender Diskussionen. Schließlich brachte die deutsche Botschaft den Prozess in Bewegung: Hätte sie sich nicht auf höchster Ebene bei den weißrussischen Regierungsstellen für uns umfangreichst eingesetzt, hätte die Sondergenehmigung für unsere Expedition wahrscheinlich noch länger gedauert. In bester Absicht und gut vorbereitet sind wir an der Grenze zu Weißrussland eingetroffen – danach fuhren wir müde und etwa einen Tag später als geplant nach Minsk.

BlueGerbil

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28

Dienstag, 18. November 2008, 22:14

11.-13.11.2008: Minsk - Grenze Belarus/Russland - Moskau

Grenzgang im Schlaf

Der Start in den Dienstag kam uns sehr entgegen: Die langwierige Grenzquerung Polen/Weißrussland noch in den Knochen, waren wir alle froh, in Minsk direkt im Hotel des IBB, in dem auch die Pressekonferenz stattfand, zu übernachten. Von den Mitarbeitern der Deutschen Botschaft und dem IBB-Team bestens betreut und vorbereitet, fand unsere Projekt-Präsentation mit Simultanübersetzung im gut gefüllten großen Konferenzsaal statt. Das Interesse der weißrussischen Medien und anderer Interessierter war groß – die Verbreitung der News über die Expedition ging entsprechend schnell: Schon auf dem Weg zur russischen Grenze trafen wir auf eine Tankwartin, die gerade zuvor eine Meldung über uns im Fernsehen gesehen hatte. Sie war absolut begeistert, dass wir nun an ihrer Tankstelle Benzin nachtankten.

Matthias tauschte sich nach der Pressekonferenz in einem interessanten Termin mit dem stellvertretenden Umweltminister und seinen Mitarbeitern über erneuerbare Energien aus. Spontan lud das Umweltministerium weitere Pressevertreter zu unserem nachmittäglichen Besuch der Nationalbibliothek ein. Hier gab es für Matthias außerdem spontan einen überaus interessanten Erfahrungstausch unter Expeditionsleitern: Vladimir Drabo, ein Expeditions-Kommandeur aus Minsk, hat bereits vier mal versucht hat, die Beringstrasse zu überfahren. Kurzfristig war er zur Nationalbibliothek geeilt, um Matthias und Evgeny persönlich kennenzulernen. Er schenkte unseren beiden Fahrern jeweils ein Buch über seine Expedition. Und er lud Matthias spontan zur Durchführung einer gemeinsamen Expedition ein – zur Durchquerung des Südpols. War dieses Zusammentreffen der beiden Expeditionsleiter der Startschuss für ein neues großes Projekt?!

Die weißrussische Nationalbibliothek, die wir nachmittags mit einer individuellen Führung besuchten, war ein Lehrstück in Symbolik: Das faszinierende Gebäude in Form eines Diamanten ist Symbol für den überaus großen Wert des Wissens. Zum Abschluß der Besichtigung fanden wir uns auf dem höchsten Punkt in ganz Weißrussland wieder, auf der 74 Meter hohen Dachterrasse der beeindruckenden Bibliothek. Begeistert über den erfolgreichen Verlauf des Tages, die wirklich interessanten Gespräche und Kontakte und das schöne Besichtigungsprogramm machten wir uns am frühen Abend auf den Weg zur weißrussischen Grenze, an der wir gegen Mitternacht ankamen.

Nach einer kurzen Schlafpause erfuhren wir, dass die Carnets ATA erst morgens um neun Uhr bearbeitet werden könnten – wir schliefen direkt weiter, allerdings ohne unsere Uhren um eine weitere Stunde auf die russische Zeit vorzustellen. Das Klopfen eines Grenzbeamten an die Scheiben des F1 weckte uns. Er nahm unsere Formulare zur Bearbeitung mit. “Manchmal klappt Grenzabfertigung im Schlaf”, dachten wir zu dem Zeitpunkt positiv überrascht. Kurze Zeit später wurden wir zum etwa 80 Kilometer entfernten Hauptzollamt in Smolensk eskortiert. Wir erhielten Anweisung, die Fahrzeuge auf einem umzäunten Areal im hinteren Teil des Hofes abzustellen, die Jeeps zu schließen und diesen Teil des Zollhofes umgehend zu verlassen. Hinter uns fiel eine Tür ins Schloß des hohen Drahtzaunes. Jetzt waren die Fahrzeuge vom russischen Zoll sichergestellt. Spätestens jetzt war uns allen klar, dass auch diese Grenzpassage keine einfache Angelegenheit werden würde.

Matthias erstes Verhandlungsergebnis war wenig erfreulich: Uns wurde die Einreise verweigert. Mit intensiver Unterstützung der Deutschen Botschaft, Intervention auf höchster Ebene und wohlwollenden Grenzbeamten ist es auch an dieser Grenze gelungen, unseren zunächst schlechten Ausgangspunkt in einen Grenzgang zu verwandeln. Allein die lange Wartezeit für das Team und die anstrengenden Verhandlungen für Matthias machten diese beiden letzten Grenzdurchfahrten zu schwierigen Angelegenheiten. Unser Fazit: 80 Stunden, zwei Grenzen, 30 Stunden Warten. Wie gut, dass im Expeditions-Zeitplan für diese kritischen Punkte von Anfang an genug Zeitpuffer vorgesehen war!

BlueGerbil

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29

Dienstag, 18. November 2008, 22:39

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

14.-17.11.2008: Moskau - Kazan

Unverdächtig Fahren

“Eine vierte Runde fahren wir lieber nicht, sonst wirken wir vielleicht irgendwie verdächtig”, ermahnen wir uns bei unserem dritten Einkehrschwung in die Touristen-Runde um den Kreml und die Basilica in Moskaus Zentrum. Also übten wir uns im “unverdächtigen Fahren” und genossen die Moskauer Sehenswürdigkeiten bei herrlichem Sonnenschein während unseres Fotoshootings. Selbst den Strech-Limousinen, die in einer für uns Westeuropäer außergewöhnlichen Dichte mit Hochzeitspaaren drin rund um die Basilica gecruised sind, ist es nicht gelungen, die Aufmerksamkeit der moskauer Passanten von unseren Expeditions-Gespannen abzulenken.

Die Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums, der Deutschen Botschaft und hochrangige Vertreter unserer Partner Jeep und Goodyear haben uns einen wirklich angenehmen Aufenthalt und eine sehr gut besuchte Pressekonferenz bereitet. Die Präsentation der Expedition bot gerade für die zahlreichen Automobil-Journalisten im Zusammenhang mit Informationen über die Einführung des Jeep Wrangler Rubicon in Russland eine Fülle von berichtenswerten News – erste Ergebnisse waren schon abends auf russischen Homepages zu sehen. Eine ganz besondere Ehre war für uns alle die zwei Nächte in den Wohnungen auf dem Botschaftsgelände, eine weltweit einmalige Übernachtungsmöglichkeit. Für die starke Unterstützung und die große Hilfsbereitschaft in Moskau möchten wir uns auf diesem Weg unbedingt noch einmal bedanken.

Ansonsten wurden die zwei Tage in der russischen Hauptstadt von Veränderungen im Team und aktuellen Lageberichten zum Wetter geprägt. Lena, die Fotografin der ersten sechs Expeditionswochen, wurde von Joachim Stretz, dem neuen Fotografen an Bord, abgelöst. Darüber hinaus sind Nastja Zilich und Jürgen Graf von Moskau aus am Samstag wieder nach Hause geflogen. Nastja Zilich hat die Expedition von Warschau nach Moskau begleitet um vor allem bei den Grenzübergängen zu dolmetschen. Jürgen Graf hat die große Pressekonferenz in Moskau mit vorbereitet und weitere administrative Angelegenheiten geregelt. Evgeny hat die Auszeit genutzt, um seine Mutter zum 90ten Geburtstag zu besuchen und sich richtig auszuschlafen. Ausgeruht und voller Elan ist er gestern wieder zu dem Team dazu gestoßen. Außerdem werden wir bis Novosibirsk von einem Praktikanten der Deutschen Botschaft in Moskau begleitet. Er spricht Russisch und unterstützt uns insbesondere bei den zahlreichen Polizei-Kontrollen auf der Strecke.

Das Wetter ist immer wieder Thema: Während wir in Moskau in quasi jedem Gespräch hören, dass es für diese Jahreszeit viel, viel zu warm ist und es normalerweise längst überall weiß und klirrend kalt sein müsste, erreichen uns über das Altaigebirge erste Schneeberichte. Im Altai liegt so viel Schnee wie schon seit Jahren nicht mehr. Diese Informationen fließen neben unseren bisherigen Grenzerfahrungen schon jetzt in die weitere Planung unserer Tour ein – Matthias unternimmt aktuell Anstrengungen, das Treffen mit unserem Guide neu zu terminieren und die Grenzdurchfahrten vorzubereiten. Unser Ziel dabei ist ein Zeitplan, der möglichst alle Rahmenbedingungen berücksichtigt und dann tatsächlich auch bei extremer Schneelage von uns eingehalten werden kann.

Von Moskau aus sind wir Sonntagnacht – nachdem wir das Gepäck aller neuen und alten Fahrer und das gesamte Equipment komplett neu gestaut haben – in Richtung Ekatarinenburg gestartet. Unser Weg zur ersten Zwischenstation, der alten Tartarenstadt Kazan, führt uns entlang der Volga, die mit 3.700 Kilometern der längste Fluss Europas ist. Das leicht hügelige Volga-Delta hält für uns vor allem eine Erkenntnis bereit: Die beiden Trailer sind einsame Spitze! Mit Schwimmpontons und deren Aufhängung, jeweils 1.000 Litern Bioethanol in den Tanks und weiteren verzurrten Materialen wie beispielsweise Ersatzreifen, bringt jeder Hänger ein Gewicht von 4,5 Tonnen auf die Waage. Bei Straßenverhältnissen, die von extremsten Bodenwellen und Spurrillen bis hin zu unbefestigten und plötzlich abfallenden Straßenrändern alle möglichen Erschütterungen und Unebenheiten für uns parat halten, ist es unglaublich, wie gut die Trailer hinter unseren Jeeps herlaufen. Von Kazan aus führt uns unser Weg über Perm nach Ekatarinburg – die Straßen werden sicherlich nicht besser werden...

BlueGerbil

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30

Samstag, 22. November 2008, 15:29

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Ein paar Bilder nachgereicht...

Moskau







Unterwegs nach Kazan




BlueGerbil

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31

Samstag, 22. November 2008, 15:29

Von Kazan nach Ekaterinburg







In Ekaterinburg






BlueGerbil

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Samstag, 22. November 2008, 15:46

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

17.-19. November 2008: Kazan - Ekatarinburg

Von Kazan aus sind wir anders als zunächst geplant nicht über Perm, sondern über die Stadt Ufa nach Ekatarinburg gefahren. Auf uns warteten 1.200 Kilometer, die wir in einem Stück zurücklegen wollten, um wirklich am Donnerstagmorgen unser Projekt in Ekatarinburg präsentieren zu können. Ein erneuter Blick auf die Karte und Gespräche mit den Journalisten, die Chrysler Russland in einem Begleit-Commander mit uns auf die Reise geschickt hat, haben uns zur Routenänderung bewogen. Der Grund: Hier sollten die Straßen besser sein, als bei dem Weg über Perm.

Unterwegs erwartete uns ein echtes Russland-Highlight: Wir haben den Ural überquert. Zwar lagen nur die südlichen Ausläufer dieses bis zu 3.000 Meter hohen Gebirges auf der Strecke, aber es hat gereicht, um immer wieder im zweiten Gang im Schneckentempo die Berge hochkrabbeln zu müssen. Wie gut, dass die Straßen noch schnee- und eisfrei waren und wir den Großteil des Urals nachts bewältigt haben! Das übliche tagtägliche Aufkommen an Lastern gepaart mit schlechten Witterungsbedingungen hätte vermutlich bedeutet, dass wir die gesamten ca. 800 Kilometer Gebirge in Abgaswolken und im ersten Gang hätten zurücklegen müssen. So haben wir wenigstens Berg runter ein bisschen Tempo zulegen können. Und wir wurden gegen Morgen von einem wunderschönen Sonnenaufgang hinter den Bergen für die langsame nächtliche Fahrt vollends entschädigt. Die Berglandschaft und die braune, herbstliche Tundra waren eine gute Gelegenheit für unseren Fotografen, beeindruckende Landschaftsaufnahmen zu machen.

Vielleicht noch kurz ein Wort zu den besseren Straßen auf der Strecke Kazan – Ekatarinburg: Wie die schlechteren Straßen ausgesehen hätten, wissen wir erfreulicherweise nicht. Die Strecke, auf der wir unseren Weg zurückgelegt haben, hat sich durch extreme Spurrillen, Bodenwellen und zum Teil heftigste Schlaglöcher ausgezeichnet. Insbesondere an den Brücken in den Tälern wurden wir bei schnellerem Tempo durch schwere Unebenheiten regelmäßig erschüttert. Erstaunlich, dass trotzdem immer einer von uns schlafen konnte. Unterwegs haben wir mit dem F1 ein gigantisches Schlagloch getroffen, erfreulicherweise ohne Konsequenzen für das Fahrzeug. Als wir anhielten, um unsere Situation zu checken, stand direkt am Straßenrand ein Russe, der an seinem Pkw den hinteren linken Reifen wechselte. Ganz offensichtlich war er unmittelbar vor uns durch dieses Riesenloch gefahren.

Eigentlich ist der Höhepunkt der Expedition ja die Überfahrung der Grenze zwischen zwei Kontinenten. Wir haben diese Idee schon einmal von der Beringstrasse vorgezogen und die Kontinentverbindung geübt: Am frühen Morgen haben wir die Kontinente-Grenze zwischen Europa und Asien überfahren – allerdings ohne Eis, ohne Wasser, ohne montiertes Sicherheitssystem, sondern gefahrlos auf einer ganz normalen Bergstraße. Ein haushohes Steinmonument mit zwei Hinweisschildern “Europa” und “Asien” hat an der Straße die Linie markiert, an der die Kontinentgrenze liegt.

Nachdem wir am frühen Morgen bei einem Tankstop einen schnellen Kaffee getrunken und beschlossen haben, erst noch ein bisschen zu fahren und später zu frühstücken, gab es gegen zehn Uhr, zahlreiche Foto-Stopps später, eine richtige Rast. Die vier Fahrer – im F1 das Team Matthias und Astrid, im F2 Evgeny und Jockel – hatten sich die ganze Nacht hindurch mit Fahren und Schlafen abgewechselt, so dass sich alle auf ein richtiges Frühstück freuten. Allerdings hatten wir die Rechnung ohne die erneute Zeitverschiebung gemacht. Tourplan und ein Handy mit aktivierter Zeitzonen-Automatik ließen keinen Zweifel: Der Morgen war rum, es war bereits zwölf Uhr mittags. Kurzerhand wurde der Frühstückstermin übersprungen und mit Schaschlik, Salat und Borschtsch in ein kräftigendes Mittagsessen verwandelt.

Jetzt sind wir in Ekatarinburg, wo wir am Donnerstag in der Technischen Hochschule die Expedition vorstellen. Von hier aus geht es am Freitagmorgen weiter auf eine kürzere Etappe nach Tjumen. Wir werden wiederum von dem Jeep Commander und zwei von Chrysler eingeladenen Journalisten begleitet. Darüber hinaus nimmt ein weiterer Journalist auf Einladung unseres Partners Goodyear im F1 Platz.

BlueGerbil

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33

Dienstag, 25. November 2008, 10:20

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

20.-22.11.2008: Ekaterinburg - Tyumen

Zwei Städte – zwei erfolgreiche Tage

Über Nacht, kurz nach unserer Ankunft in Ekatarinburg, hat es zum ersten Mal leicht geschneit:Als wir morgens aus den Hotelfenstern auf die Autos schauten, war alles mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Leider waren die Temperaturen nicht tief genug, um die leichte Zuckerschicht zu erhalten. Schade! Stattdessen war ganz Ekatarinburg innerhalb weniger Minuten mit einer dicken braunen Schlammschicht bedeckt. Kurze Zeit später, die wenigen Kilometer vom Hotel bis zur Technischen Hochschule waren weit genug, hatten auch F1 und F2 eine zentimeterdicke Schlammpackung aufgelegt. Die Autos sahen aus wie nach härtestem Offroad-Einsatz.

In Ekatarinburg waren wir von der Generalkonsulin und der Technischen Hochschule eingeladen, unser Projekt zu präsentieren. Wir wurden vom Hochschulpräsidenten persönlich begrüßt und über die Technische Hochschule mit ihren 43.000 Studenten informiert. Zur Expeditionspräsentation, die hervorragend vom Konsulat vorbereitet wurde, waren sowohl Studenten als auch Pressevertreter, vor allem aber zahlreiche TV-Teams mit Kameras, anwesend. Der Erfolg dieser Veranstaltung hat sich entsprechend direkt bemerkbar gemacht: Wir waren die Attraktion der Hauptnachrichten um 20 Uhr im zweiten russischen TV-Kanal! Neben Aufnahmen von Jeeps und Trailern waren auch Interviews mit Matthias und Evgeny zu sehen. Seither sind wir in ganz Russland bekannt!

In einem entspannten Tagestrip haben wir die 350 Kilometer von Ekatarinburg nach Tyumen zurückgelegt, wo wir von der Stadtgrenze direkt zum größten Chrysler-Center Eurasiens begleitet wurden. Nachdem unsere Autos schon für die Werkstatteinfahrt in Ekatarinburg zu hoch waren, sollten wir jetzt hier zum Check in die Werkstatt fahren. Eine Aktion, die in sekundenschnelle die Nerven aller Beteiligten blank legte. Matthias hatte noch nicht einmal Zeit, die anwesenden Chrysler-Vertreter zu begrüßen. Stattdessen kam ein Wachmann in Uniform und machte uns lautstark klar, dass wir mit unseren Gespannen dort sofort verschwinden sollten. Währenddessen hatten sich unsere russischen Mitfahrer bereits mit den Werkstattmitarbeitern verständigt und legten los. Evgeny vollführte mit dem F2-Gespann auf dem Hof ein Wendemanöver, das den Trailer ins Schlingern brachte und bugsierte den Jeep mit einem Journalisten auf der Motorhaube in die Werkhalle. Gleichzeitig begannen bereits zwei Chrysler-Mitarbeiterinnen damit, unsere vollständig verdreckten Autos zu waschen, und wir mussten unser Gepäck für die Hotelübernachtung entladen. Hektik brach aus, Matthias wurde laut.

Diese Ankunft an der Werkstatt hat uns deutlich gezeigt, was Expedition heißt: Obwohl alles bestens geplant und vorbereitet ist, müssen wir alle jederzeit mit unvorhersehbaren Situationen rechnen, die von dem gesamten Team höchste Konzentration und Kooperation verlangen. Die so entstehende Anspannung kann sich dann, wenn es zusätzlich auch noch hektisch wird, schon mal lautstark entladen. Aber kein Sturm ohne darauffolgende Ruhe: Das Treffen mit örtlichen Pressevertretern im Chrysler-Center fand in ausgesprochen freundschaftlich-entspannter Atmosphäre statt. Die Journalisten waren extrem interessiert und die drei Vertreter von Automobil-Zeitschriften, die derzeit mit uns unterwegs sind, haben sich super in unser Team eingegliedert. Erstmalig hat nicht nur Matthias allein die Story der Expedition erläutert. Er wurde sowohl bei der Übersetzung als auch bei der Darstellung der Expedition tatkräftig von den drei mitreisenden russischen Pressevertretern unterstützt.

Am Sonntagmorgen sind wir früh in Tyumen aufgebrochen. Unser Weg führte uns weitere 650 Kilometer nach Osten – dabei schien uns die Sonne von Omsk entgegen und hat uns den Weg zum nächsten Etappenziel gewiesen. Diesem hellen Licht sind wir gerne gefolgt.




















BlueGerbil

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Donnerstag, 27. November 2008, 19:38

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

24. November 2008 - Die Sonne von Omsk

Wir haben uns bei unserer Abfahrt aus Tyumen nicht getäuscht: Die Sonne, die uns aus Omsk entgegenschien, war ein gutes Zeichen. Gleich morgens haben Joachim und die russischen Journalisten zahlreiche Foto-Stopps eingelegt. Nicht nur, dass das Licht der aufgehenden Sonne die Landschaft extrem malerisch beschienen hat, sondern wir sind auch noch erstmalig offroad unterwegs gewesen. Eine Vollsperrung der Hauptstraße hat uns diesen Ausflug beschert.

Nachdem Matthias und Evgeny mit Autos samt Hängern ein spektakuläres Wendemanöver auf der an dieser Stelle schmalen Straße vollbracht haben, sind wir auf einer Piste durch kleine Dörfchen, Wald und mitten durch die braune Tundra gefahren. Wir waren zwar früh aufgebrochen, hatten aber nach diesem schönen, aber auch zeitraubenden Umweg den Verdacht, dass wir bis weit in die Nacht hinein unterwegs sein würden. Auf Wunsch unserer mitreisenden Journalisten sind wir kurze Zeit darauf für eine Mittagspause in einem Gasthaus eingekehrt – eine Pause, die unseren Verdacht zur Gewissheit werden ließ. Frisch gestärkt, bester Laune und bei strahlendem Sonnenschein sind wir danach wieder in die Autos gesprungen und haben ein kleines Wunder vollbracht. Die Kilometer bis Omsk schmolzen nur so dahin und trotz wirklich schlechter Straßen, insbesondere auf der ersten Hälfte der Strecke, sind wir zum allerersten Mal weit vor der auf dem Tourplan ausgewiesenen Zeit in Omsk eingetroffen. Fahrer, Stimmung und Landschaft waren so toll, dass diese 650 Kilometer eine unserer bislang schönsten Etappen waren.

Dank des Einsatzes, der Spontanität und der Hilfsbereitschaft des Vizekonsuls war trotz unserer unerwarteten vorzeitigen Ankunft in Omsk alles bestens für uns vorbereitet. Wir wurden an der Stadtgrenze herzlich begrüßt und zum Hotel eskortiert. Sogar an unsere Gespanne war gedacht: Ohne lange Verhandlungen konnten wir die Fahrzeuge auf einem abgeschlossenen und bewachten Parkplatz direkt am Hotel abstellen. Das hat es unterwegs auch noch nicht so oft gegeben! Keine zwei Stunden nach Überfahrung der Stadtgrenze saß das Team bei einem späten und verdienten Abendessen zusammen.

Die Pressekonferenz bei Chrysler Omsk stand erst für 17 Uhr auf dem Programm – entsprechend konnte jeder den Montag auf andere Art nutzen: Astrid und Jockel haben Bilder und Texte in die Heimat geschickt, Matthias hat einen Bürotag eingelegt, Evgeny hat sich ausgeschlafen. Einige von uns haben das Angebot einer persönlichen Omsk-Führung durch den netten Vizekonsul angenommen. Dieser Ausflug in die Stadt hat sich richtig gelohnt! Omsk ist wunderschön. Zum Teil haben sich hier Petersburger Architekten ausgetobt – entsprechend malerisch ist das Stadtbild dieser 1,2-Millionen-Einwohner-Metropole. Wir haben viel über die “weiße Hauptstadt Sibiriens” und ihre Geschichte gelernt. Höhepunkt war der Besuch der Omsker Kirche, neben der Basilica am roten Platz in Moskau und der Petersburger Kathedrale eine der drei schönsten Kirchen in Russland. Mit vielen Fotos und neuen Eindrücken – von den ersten Plattenbauten in Omsk bis zur alten Tartarenfestung, der Gründungsstelle der Stadt im Jahr 1716 – sind wir ins Hotel zurückgekehrt.

Als wir später zur Projektpräsentation aufbrechen wollten, erwartete uns bereits das erste Kamerateam direkt am Hotelparkplatz. Nach Interview und Aufnahmen kamen wir entsprechend verspätet in der Jeep-Repräsentanz an. Nichtsdestotrotz wurden wir auch hier herzlichst begrüßt. Da sich das offene deutsch-englisch-russisch-sprachige Gespräch, das zum großen Teil von den mitreisenden Journalisten geführt wird, ja schon in Tyumen bewährt hat, schlug Matthias erneut diese Form zur Präsentation unseres Projekts vor. In sehr entspannter, fröhlicher Atmosphäre entwickelte sich zwischen Pressevertretern, Autohaus-Leitung und Expeditionsteam ein angeregtes Gespräch, das bei einem üppigen Büffet fortgesetzt wurde. Selten sind wir so gastfreundlich und herzlich und mit so großem Interesse aufgenommen worden.

Omsk war wirklich ein tolles Etappenziel! Wir freuen uns, dass wir hier gewesen sind und diese neuen Kontakte gewonnen haben!










BlueGerbil

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Samstag, 29. November 2008, 09:31

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

Tagesbericht 25.-28. November

Busy in Sibiriens Hauptstadt

Von vornherein war Novosibirsk als Etappenziel mit mehrtägigem Aufenthalt im Expeditionsplan eingetragen. Der Grund: Hier sollen unsere Gespanne für die Kälte umgerüstet werden. Alle Reifen, auf den Fahrzeugen, den Trailern und die Ersatzreifen müssen mit Spikes versehen werden. Und die Motoren und Getriebe erhalten einen Kälteschutz aus Filz. Basis dieser Planung war die Annahme, dass wir es tatsächlich spätestens ab Novosibirsk mit sibirischen Temperaturen zu tun kriegen. Doch noch immer zeigen die Thermometer Temperaturen um die null Grad. Das Chrysler-Center Novosibirsk ist vor dem Altaigebirge, in dem wir dann wirklich auf Schnee treffen werden, die letzte Gelegenheit für diesen zwingend erforderlichen Kälteumbau. Entsprechend stecken wir im Augenblick trotz der außergewöhnlich hohen Außentemperaturen mitten in den Umbauarbeiten. Wir haben von verschiedenen Russen gehört, dass die Natur sich mit der langen Periode sehr milder Temperaturen auf einen extrem kalten Winter vorbereitet.

Nachdem wir zunächst mit Schwierigkeiten in der Werkstatt gerechnet haben – erneut war die Einfahrt zu niedrig für unsere Dachaufbauten – klappt alles zu unserer höchsten Zufriedenheit. Die Werkstatt wurde eigens für unsere beiden Fahrzeuge umgestaltet, die gesamte Mechanikermannschaft steht für die Arbeiten an unseren Gespannen parat. In einer Spezialwerkstatt arbeiten mehrere Menschen daran, unsere Reifen zu bespiken. Der erste Satz ist bereits fertig mit Spikes versehen schon wieder bei Chrysler zur Montage eingetroffen. Evgeny, der durch seine eigenen Fahrzeuge reichlich Erfahrung mit dem Kälteschutz von Motoren hat, unterstützt jetzt das Werkstattteam beim Einwickeln der Autos. Matthias konnte sogar zwischendurch mit dem ersten Gespann zum Waschen fahren, so dass wir uns endlich auch farblich wieder als Expeditions-Team vom restlichen Verkehr abheben. Trotz aller Hilfsbereitschaft und wirklich konzentrierter Arbeit hier im Chrysler-Center befürchtet Matthias dennoch, dass uns eine lange Arbeits-Nacht bevorsteht, um die Autos vollständig fertig zu machen.

Neben den Kälteumbauten in der Werkstatt waren die Präsentation unseres Projekts an der Technischen Universität und der persönliche Kontakt zum deutschen Generalkonsulat wichtige Aspekte für unseren längeren Stop in Novosibirsk. Zunächst wurden wir in das Konsulat eingeladen. Dort konnten wir alle Menschen kennenlernen, die mit der Unterstützung unserer Expedition betraut sind. Seither freuen wir uns ganz besonders, dass wir dieses starke Team aus dem Konsulat tatsächlich bis zur Überfahrung der Beringstrasse hinter uns haben.

Am darauffolgenden Tag wurde diesem positiven Eindruck aus Werkstatt und Generalkonsulat mit der Pressekonferenz an der Technischen Hochschule eine Krone aufgesetzt! Die Veranstaltung war von Anfang bis Ende geprägt durch die professionelle, intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit von Konsulat, Universität und DAAD. Räumlich, technisch und auch hinsichtlich der Ankündigung wurde hier ganze Arbeit geleistet – alles war bestens vorbereitet und entsprechend wurde die Projektpräsentation zu einem vollen Erfolg. Nachdem wir vom Direktor empfangen und über die Hochschule informiert wurden und uns in einem kurzen Gespräch über das Thema “erneuerbare Energien” ausgetauscht haben, wurden wir beim Eintritt in den Festsaal von der Menge der Zuhörer und anwesenden TV-Teams überwältigt. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt, weitere Interessierte standen in den Gängen und an der rückwärtigen Wand. Matthias hat sich in der Vorstellung des Projekts sehr kurz gefasst und zu Recht auf das große Interesse und entsprechende Fragen aus dem Auditorium gesetzt. Zwischen Ko-Rektor, Generalkonsul und Matthias auf dem Podium und Studenten und Journalisten im Auditorium entwickelte sich ein angeregtes Gespräch rund um unsere Autos, die Expedition und über erneuerbare Energien, den Zukunftsmarkt Russlands.

Anschließend gab es erstmalig einen weiteren Programmpunkt, eine Einladung zu Tee und Gebäck, die wir natürlich gerne angenommen haben. Nach diesen beiden Treffen mit Konsulat und Universität, meinte Matthias, dass wir ganz entspannt einen weiteren Jeep allein nur mit den vielen interessierten und hilfsbereiten Mitarbeiterinnen aus beiden Stellen auf die Expedition hätten mitnehmen können.

Unser nächstes Ziel liegt 900 Kilometer entfernt – es ist die russisch-mongolische Grenze. Schon jetzt sitzt Matthias wann immer es geht im Chrysler-Showroom und bereitet mit Hilfe einer Dolmetscherin telefonisch unsere Grenzüberfahrt vor.






BlueGerbil

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Freitag, 5. Dezember 2008, 10:57

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

29.11.-01.12.2008: Altay – mongolische Grenze – Olgy

Berge, Schnee und wieder einmal Grenze

Mit zwei neuen Expeditionsteilnehmern – in Novosibirsk sind TV-Journalist Hendrik Pfefferkorn und Kameramann Marco Schwarzer zu uns dazu gestoßen – und vollständig neu gepackten, kältefesten Fahrzeugen sind wir nachmittags von Novosibirsk in Richtung mongolischer Grenze gestartet. Vor uns lagen 900 Kilometer und die Durchfahrung der landschaftlich extrem reizvollen russischen Region Altay. Diese Bergetappe hatte drei Herausforderungen für uns parat: den ersten Schnee, heftige Steigungen und Gefälle und das alles als Nachtfahrt. Solange wir noch ausreichend Licht hatten, gab die Strecke reichlich Foto- und Filmmotive her: Schafherden, Wildpferde, frei herumlaufende Kühe, grüne Flüsse, verschneite Bergkuppen und malerische Holzbrücken.

Etwa 50 Kilometer vor der russisch-mongolischen Grenze haben wir unser Übernachtungsquartier erreicht, das Hotel Transit in Kosh Agash. Die Überraschung: Dieses Hotel war das beste Haus am Platz – es ist das einzige Hotel mit Toiletten im Haus. Die zweite Etage war komplett für uns reserviert, dachten wir. Noch abends sahen wir, dass ein Mongole eines der Zimmer auf dieser Etage bewohnte. Nachts bezogen vier mongolische Frauen ein weiteres Zimmer bei uns. Als wir uns morgens startklar machten, erkannten wir dann, wie effizient die Räumlichkeiten tatsächlich genutzt wurden: Außer uns übernachteten etwa zwölf bis 15 Mongolen in diesen beiden Zimmern, die wir nicht belegt hatten. Wie gut, dass wir uns abends noch unter uns wähnten! Weil das einzige Restaurant von Kosh Agash geschlossen hatte, haben wir kurzerhand den örtlichen Supermarkt gestürmt, reichlich eingekauft, improvisiert für uns gekocht und nicht so richtig lecker, dafür aber in fröhlicher Runde, zu Abend gegessen.

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir am Montagmorgen in Richtung russisch-mongolischer Grenze weitergefahren. Direkt in Kosh Agash mussten wir wegen unserer Dolmetscherin, die uns bis zur Grenzabwicklung auf russischer Seite begleiten sollte, beim Grenzamt vorsprechen. Ein unerwarteter Zusatztermin, der direkt dafür gesorgt hat, dass Matthias kein gutes Gefühl mehr im Hinblick auf die bevorstehende Grenzdurchfahrt hatte. Von da ab ging es auf einer kilometerlangen schnurgeraden Straße durch eine verschneite Hochebene ständig bergauf. Im Blick hatten wir die beginnenden Berge und eine vage Idee einer Rechtskurve am Horizont. Hier gab es noch einmal einen Foto- und Filmstop – Landschaft, Lands-end-Stimmung und das fantastische Licht mussten einfach festgehalten werden.

Unmittelbar nachdem wir wieder angefahren und die Kurve hinter uns gelassen hatten, kamen wir in den Grenzort Tashanta. Vor uns die Grenzaufbauten der russischen Seite, auf der Straße zwei Kühe und vor allem überhaupt kein Verkehr. Die Abfertigung unmittelbar an der russischen Grenze ging überraschend zügig. Wir wurden tatsächlich erwartet und innerhalb von drei Stunden, also wirklich schnell, abgefertigt. Mit einer eindrucksvollen Demonstration seiner Größe hat Russland sich vorübergehend von uns verabschiedet: Das Niemandsland zwischen Russland und seinem Nachbarn Mongolei ist ein über 20 Kilometer breiter, mit Zäunen gut gesicherter Streifen Gebirge.

Die Mongolei begrüßte uns dafür mit einer echten Sensation: Nicht nur, dass die gesamte Grenzstation extra für unsere Abfertigung über die normalen Dienstzeiten hinaus geöffnet war, haben die Grenzbeamten ihren Job auch noch in Rekordzeit erledigt. Innerhalb von unübertrefflichen 45 Minuten waren alle Carnets gestempelt, die Pässe kontrolliert, die Einreise genehmigt. Außerdem haben sich die freundlichen Beamten auch noch filmen und fotografieren lassen – an allen anderen Grenzen auf´s Schärfste verboten. Als i-Tüpfelchen auf dieser Einreise wartete wie abgesprochen unser Guide Nasa unmittelbar an der Grenze auf uns. Ein freudiges Wiedersehen mit Matthias machte diese unkomplizierte Einreise perfekt!

Nach einer kurzen Einkehr bei Tee und Nudeltaschen hatten wir das erste echte Stück Offroad-Strecke vor uns: Bei Schneetreiben und einer Sicht, die zum Teil nur zwei Meter betrug, sind wir unter Nasas Führung etwa 55 Kilometer verschneiter Bergpiste gefolgt. Wie gut, dass unser Guide an Bord war! Matthias hätten wir nie geglaubt, dass dieser Weg richtig ist. So sind wir zwar müde, aber einen ganzen Tag eher als geplant am Hotel in Olgy angekommen. Ein Vorsprung im Zeitplan, den wir vor allem der ausgesprochen erfolgreichen Kooperation an den Grenzübergängen zu verdanken haben. Dafür möchten wir vor allem den russischen, mongolischen und deutschen Ministerien und Behörden ganz besonders danken.


BlueGerbil

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Freitag, 5. Dezember 2008, 13:26

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

02.12.2008: Olgy - Hovd

Pisten-Etappe mit Bergeaktion

Andere Länder, andere Sitten: Mit Frühstück einmal anders sind wir in unseren Tag gestartet. Im türkischen Restaurant gab es Sis Kebab und Suppe – wer weiß, wann es das nächste Mal etwas Richtiges zu Essen gibt. Während wir uns beim Türken gestärkt haben, hat sich offensichtlich ein Mensch mit anderen Frühstücksgewohnheiten am Kühlschrank in unserem Hotelzimmer bedient. Dort haben wir am Abend zuvor im Gefrierfach rohes Fleisch am Knochen gefunden – diese nicht gerade appetitliche Mahlzeit war verschwunden, als wir mit den Autos zurückkamen, um unser Gepäck einzuladen. Wie gut, dass wir auf dieses besondere Frühstücksangebot des Hotels nur zu gut verzichten konnten!

Nicht nur in punkto Frühstück, sondern auch in Sachen Telekommunikation haben wir gestern eine Grenze überfahren. Der Handyempfang hörte kurz hinter Novosibirsk auf, um dann noch einmal für das kurze Stück Grenzübergang von Russland zur Mongolei zurückzukommen. Danach ging an moderner, terrestrischer Telekommunikation nichts mehr. Wie gut, dass Matthias unser On-Board-Satellitentelefon, -fax, und -email problemlos in Betrieb nehmen konnte! Nichtsdestotrotz sind wir an unseren Etappenzielen immer auf der Suche nach einem verlässlichen Internet-Zugang, um Bilder und Texte in größeren Mengen zu verschicken. Der Ullmann-Verlag und verschiedene Redaktionen sowie die Homepage warten ja ständig auf neuen Input. Hendrik und Astrid ist es an diesem Morgen in Olgy in einem öffentlichen Internet-Büro immerhin gelungen, in mehr als einer einstündigen Aktion den Tagesbericht von der Grenzüberfahrung zur Mongolei und drei dazugehörige Bilder zu verschicken. Auch hier müssen wir für die Mongolei wohl neue Maßstäbe ansetzen.

Unter dem Gesichtspunkt der zu fahrenden Kilometer stand eine eher kurze Etappe für heute auf dem Expeditionsplan: Die beiden Etappenziele Olgy und Hovd liegen nur 200 Kilometer voneinander entfernt. Entsprechend haben Fotograf und Filmteam heute wieder reichlich Zeit auf der Straße zugebracht – wir hatten es ja nicht weit. Allerdings war diese Etappe die erste vollständige Strecke ganz ohne Straße. Auf Pisten aus Sand und Stein kamen wir nur langsam voran. Noch dazu hatten wir auf diesem Weg zwei Pässe mit über 2.600 Metern zu überqueren. Mit den schweren Gespannen hieß das Fahren in niedrigen Gängen über viele Kilometer.

Die Landschaft war atemberaubend. Seen, ein 4000er-Gipfel, schneebedeckte Berge und kahle Hügelketten aus Sand und Stein lagen auf unserem schwierigen Weg. Über weite Strecken hatten wir schon das Gefühl, in der Wüste unterwegs zu sein. So weit die Blicke schweifen konnten – und das war ganz schön weit – war kein Baum und kein Strauch zu sehen. Und auch kein anderes Auto. Auf den gesamten 200 Kilometern stand nur ein einziger Wegweiser am Straßenrand. Oft genug gelang es nur mit Hilfe unseres mongolischen Guides, den richtigen Weg zu finden.

Als die Landschaft gerade so richtig überwältigend war – ein weites, von Bergen umringtes Hochplateau-Tal, Seen links und rechts und ein Sonnenuntergang, wie er kitschiger nicht hätte sein können – wartete noch ein echter Offroad-Einsatz auf uns. Vor uns war ein Laster bei der Durchfahrung eines Flussbetts ins Eis eingebrochen. Die beiden Fahrer hatten bereits die gesamte Ladung neben dem Fahrzeug gestapelt und sich ein provisorisches Zelt aus einem abgespannten Tuch gebaut. Nicht viel angesichts von inzwischen minus 24 Grad Kälte und scharfem Wind. Sie warteten bereits seit zwei Tagen auf Hilfe. Kurz entschlossen hat Matthias die Winde am F1 aktiviert. Bei voll gezogener Bremse hat die Winde Jeep und Trailer mit acht blockierten Rädern Stück für Stück auf den Laster zugezogen. Selbst zusammen mit dem zweiten Fahrzeug konnten wir unsere 8,5 Tonnen schweren Fahrzeuge nicht stark genug ankern, um den 12 Tonner, der bereits im Eis eingefroren war, aus seiner Lage zu befreien. Etwa anderthalb Stunden haben wir uns mit beiden Fahrzeugen und allen zur Verfügung stehenden Kräften darum bemüht, den Lasterfahrern zu helfen. Leider vergebens. Wir hoffen, dass der Bulldozer, der zur Bergung des Lkws unterwegs ist, möglichst schnell bei den beiden Lasterfahrern eintrifft und sie aus ihrer lebensbedrohlichen Lage befreit.

In Hovd angekommen fanden wir freundliche Aufnahme bei Nasas Familie. Dort wurden wir köstlich bewirtet und rollten zu einer ruhigen Nacht unsere Schlafsäcke in der Wohnung aus.





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Samstag, 6. Dezember 2008, 13:34

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

03.-05.12.2008: Hovd - Gobi - Altay

An der Wüste entlang zum Wasserkraftwerk

Matthias war schon mit dem Gefühl wach geworden, dass die Autos nach den 200 Kilometern Waschbrett-Piste dringend kontrolliert werden müssten. Intuitives Fahren: Das Gefühl war richtig! Beide Auspuffanlagen mussten befestigt und zahlreiche Schrauben nachgezogen werden. Nachdem Nasaas Mutter F1 und F2 geweiht und wir uns von seiner sehr freundlichen Familie verabschiedet hatten, machten wir uns in der anbrechenden Dunkelheit auf den Weg in den 450 Kilometer entfernten mongolischen Ort Altay.

Erneut waren wir auf harten Waschbrettpisten aus Stein und Sand unterwegs. Leider fuhren wir auch jetzt wieder im Dunkeln, so dass wir von dem Gebirge und dem großen See, die wenige Kilometer nach Hovd auf dem Weg lagen, wenig bis gar nichts gesehen haben. Das musste sich dringend ändern! Denn unsere heutige Etappe führte uns durch die Wüste Gobi. Und von der wollten wir uns alle ein Bild machen. Entsprechend sind wir gefahren bis alle Fahrer erschöpft waren und haben dann eine Schlafpause in den Autos eingelegt. Mit dem Sonnenaufgang über der Wüste wurden wir wach. Die Pause hatte sich gelohnt – der Blick war atemberaubend! Trotz der minus 27 Grad Außentemperatur sind wir alle mit gezückten Kameras nach draußen gesprungen. Unerfreulicherweise stand außer dem touristischen Highlight “Wüste Gobi im Sonnenaufgang” auch noch eine große Tankaktion mit Umpumpen an, so dass jetzt auch der Letzte im Team eine Idee von den Temperaturen hatte, die uns noch erwarten.

Die Wüste war landschaftlich sehr beeindruckend – die Bilder unseres Fotografen sprechen für sich. Aber auch die Begegnungen, die wir dort hatten, waren ganz besondere. Ein Ziegenhirte kam auf uns zu, um uns nach seiner Nacht draußen zwischen seinen Tieren um etwas zu trinken zu bitten. Eine Kamelkarawane kreuzte unseren Weg. Und bei einer Nomadenfamilie trafen wir Lkw-Fahrer, die kein Benzin zum Weiterfahren mehr hatten. Doch auch unsere Tanks waren leer – und das Bioethanol, das wir aus unserem großen Tank hätten spenden können, wäre dem russischen Laster nicht wirklich gut bekommen. Nach diesen Wüstenerlebnissen waren wir alle erstaunt, als wir nur wenige Kilometer weiter in den 12.000 Einwohner zählenden Ort Altay kamen. Größer hätte der Kontrast nicht sein können!

Die zentrale Botschaft unserer Expedition ist die Nutzung erneuerbarer Energien. Ein Thema, das in der Mongolei höchste Priorität genießt. Jeder zweite Mongole nutzt bereits heute erneuerbare Energien für seine Versorgung. Das Land bietet alle Ressourcen zur Nutzung von Wind, Wasser und Sonne zur Gewinnung von Energie. Von Altay aus haben wir heute das größte Wasserkraftwerk der Mongolei, das Kraftwerk Taishir, besichtigt: Der Staudamm mit einer Höhe von 45 Metern wird 930 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten, wenn der Stausee in fünf bis acht Jahren wirklich angefüllt ist. Auch beim Anstauen des Wasservorrats wird auf die Natur Rücksicht genommen: Aus dem Fluss Zavkhan wird nur zusätzliches Hochwasser angestaut – das reguläre Wasser des Flusses folgt auch weiterhin seinem Verlauf. Eine Ingenieurin hat uns ihren Wirkungsbereich erklärt und uns in einen unterirdischen Tunnel unter der beeindruckenden Staumauer geführt. Mit diesem Bau sind die Mongolen auf einem guten Weg zu umweltverträglicher Energieerzeugung.











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Donnerstag, 11. Dezember 2008, 21:50

RE: Jeep auf den Spuren der Völkerwanderung

06.-08.12.2008: Gobi Altay – Arvaiheer – Harhorin – Nationalpark Hustai

Auf unserer Etappe von Gobi Altay nach Bayanhongor hatten wir an Fahrbelag eigentlich alles, was vorstellbar ist: harte Waschbrettpisten, extrem schwer zu fahrende Sandstrecken mit heftigsten Schlaglöchern, Schneepisten, Berg- und Talfahrten auf braunem Gras, ein schier unendliches Hochplateau mit gut zu fahrender Piste und absolut neuen, wunderbar glatten Asphalt auf den letzten zehn Kilometern vor unserem Ziel. Das hieß jedoch nicht mehr Bayanhongor, sondern Arvaiheer. Der Grund für diese spontane Änderung des Etappenziels: Die beheizte Garage sollte plötzlich zwanzig Mal mehr kosten, als zuvor vereinbart war.

Dank dessen, dass wir an der mongolischen Grenze so zügig und zuvorkommend abgefertigt wurden und wir auch bei den längeren Etappen mit Nachtfahrt trotz zweier spontaner Arbeitseinsätze an den Gespannen unerwartet gut voran gekommen sind, liegen wir seit unserer Einreise in die Mongolei vor dem Zeitplan. Diesen Vorsprung vor dem Expeditionstiming haben wir durch die Weiterreise nach Arvaiheer weiter ausgebaut. Entsprechend können wir die kommenden Tage entspannt angehen, was auch mal ein gutes Gefühl ist.

Durch die Zieländerung von Bayanhongor auf Arvaiheer mussten wir im Dunkeln einen Flusslauf durchqueren, von dem wir nicht sicher waren, ob dieser wirklich zugefroren war. Unmittelbar vor dem tatsächlich befahrbaren Flusslauf haben wir einen Tankstop eingelegt. Die routinemäßige Sichtkontrolle an Jeeps und Trailern endete dabei leider mit negativem Befund: Etliches war losgerüttelt, ein Spanngurt vom Ponton gerissen. Diese eigentlich geringfügigen Reparaturen sind bei Sturm mit Sand und Schnee in der Luft und einer Temperatur von minus 25 Grad zu einer riesigen Aktion für das ganze Team geworden. Um überhaupt erst den neuen Spanngurt anlegen zu können, musste zunächst der Kotflügel vom Anhänger abgebaut werden. Glücklicherweise gab es direkt an diesem Flusslauf, dem Ort unseres Arbeitseinsatzes, eine Jurtensiedlung. Hier konnten wir uns aufwärmen und wir erhielten nach einer etwa zweistündigen Schraubaktion frisch zubereitete Nudeln, so dass wir gut gestärkt die Nacht durch fahren konnten.

Bei einer späteren Reparaturaktion hatten wir eine sehr kuriose Begegnung: Auf der Strecke nach Arvaiheer sind wir durch ein riesiges Tal gefahren – 30 Kilometer Weite nach links und nach rechts, nach vorne und hinten gab es eigentlich gar keine Begrenzung, außer uns kein Mensch in diesem Tal unterwegs. Matthias hatte nach dem Einschlag in eine gigantische Bodenwelle kurzfristig beschlossen, die vorderen Stoßdämpfer am F1 zu wechseln. Als wir an einem Steinhaufen das Auto aufgebockt hatten, zischte plötzlich ein Pkw heran, bremste ab und hielt neben uns. Vier Mongolen stiegen aus und erkundigten sich nach der Expedition und der Reparatur. Sofort wurden wir zu Pferdefleisch und Vodka eingeladen. Es gab ein improvisiertes Picknick mit allen verfügbaren Vorräten und wir bekamen noch eine weitere Flasche Vodka geschenkt. Wie sich herausstellte, hatten wir es mit einem Geschäftsführer eines großen mongolischen Unternehmens zu tun. Ganz kurios wurde es, als wir zum Abschied jeder eine Musik-CD dieses Mannes geschenkt bekamen und er Matthias und Evgeny auch noch zwei DVDs überreichte, auf denen er als Dschingis Khan mitgespielt hat.

Nächste Station nach Arvaiheer, wo wir erneut Jeeps und Trailer auf Rüttelschäden überprüft haben und das Team in einem guten Hotel ein bisschen Ruhe getankt hat, war Harhorin. In der alten Stadt von Dschingis Khan, die heute UNESCO Weltkulturerbe ist, erhielten wir eine englischsprachige Führung durch das Museum und die buddhistischen Tempel. Von dort aus sollte eine Jurtenübernachtung für uns organisiert werden – kein einfaches Unterfangen. Matthias hatte bereits auf seiner Scouttour durch die Mongolei in einem schönen Camp unmittelbar am Fuß der beeindruckenden Düne Elsen-Tasarhai übernachtet. Leider bestand diese Option für uns nicht, da dieses Jurten-Camp wie viele andere unterwegs ebenfalls bereits winterfest gemacht und nicht mehr bewohnbar war. So führte uns diese Etappe noch einmal 250 Kilometer weiter in Richtung Ulan Bataar in Jurten des Nationalparks Hustai.










BlueGerbil

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Sonntag, 14. Dezember 2008, 14:24

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09.-12.12.2008: Hustai – Ulan Bator

Vom Nationalpark in die Millionenmetropole

“Das war unsere bislang schönste Strecke”, waren wir uns alle einig, als wir auf die kurze Asphaltpiste unmittelbar vor Ulan Bator auffuhren. Hinter uns lagen 200 Kilometer hügeliges Naturschutzgebiet und ein weites Tal entlang des Flusses Tuul. Absichtlich haben wir uns gegen den schnellen Weg über die Hauptstrasse von Hustai in die mongolische Hauptstadt entschieden: Wir hatten gehofft, einen Blick auf die frei lebende Przewalski-Herde in diesem Gebiet werfen zu können. Dieses Glück haben wir leider nicht gehabt. Für einen kurzen Moment konnten einige von uns auf einer Bergkuppe zwei Pferde ausmachen, die von der Statur her zwei Urpferde hätten sein können. Nicht lange genug, um Fotos zu machen. Nicht einmal lange genug, damit jeder aus dem Team diese davonspringenden Wesen überhaupt erkennen konnte. Trotzdem hat uns die fantastische Landschaft für die nicht angetroffenen Urpferde vollends entschädigt.

In Ulan Bator sind wir exakt einen Tag vor dem Plan eingetroffen – entsprechend haben wir mit Nasaas Hilfe eine provisorische Übernachtung für uns und kurzfristig eine beheizte Garage für unsere Jeeps organisiert. Bei unserer Abfahrt am nächsten Morgen wurden wir dort von einem Studenten in fast perfektem Deutsch angesprochen. Ein Glücksfall, denn ab mittags stellte er sich mit seinem Auto als Guide für den Fotografen und das Kamerateam zur Verfügung. So erhielten wir reichlich Aufnahmen und spannende Fotos von allen möglichen interessanten und besonderen Plätzen in Ulan Bator. Währenddessen haben Matthias, Evgeny und Nasaa sich um die aufwendige Reinigung unserer Gespanne gekümmert, die durch lange Fahrten über teils staubige, teils schneebedeckte Pisten mit einer grau-braunen angefrorenen Kruste bedeckt waren.

Einen ganz besonderen Platz haben wir in der Hauptstadt für unsere planmäßigen Übernachtungen gefunden: Wir schlafen für zwei Nächte im Kempinski Hotel Khan Palace. Es ist nicht nur das beste Hotel am Platz, sondern tatsächlich das beste Hotel in der ganzen Mongolei. Sogar unser Bundespräsident hat schon hier genächtigt. Entsprechend genießen wir vor unserer langen, reinen Fahretappe nach Yakutsk und dann weiter nach Magadan noch einmal den Luxus eines renommierten Hauses unter deutscher Führung. Mit Aufnahmen unserer Jeeps und Trailer vor dem Hotel besiegeln wir diese neue Partnerschaft und danken ganz speziell dem Management des Hauses unter Herrn Stechow für die sehr zuvorkommende Aufnahme und Unterstützung.

Die Übernachtung erstklassig, die Gespanne frisch gereinigt und überholt – was wollten wir für unseren Stop in der mongolischen Metropole mehr, als eine gelungene Pressekonferenz? Und die gab es dann auch noch. Die Deutsche Botschaft Ulan Bator hat in Kooperation mit dem Presseinstitut zur Vorbereitung unserer Projektpräsentation hervorragende Arbeit geleistet: Vor gefülltem Saal und 150 Vertretern, vor allem aber Vertreterinnen, aller namhaften Medien im Land konnten wir unsere Expedition mit Hilfe einer versierten Dolmetscherin ausführlich darstellen und zahlreiche interessierte Fragen beantworten. Mit diesem umfangreichen Interesse hatten wir im Vorfeld nicht gerechnet, entsprechend waren wir begeistert.

Zum Abschluß unserer Tage in Ulan Bator waren wir als Ehrengäste zu einer Konferenz über regenerative Energien eingeladen. Veranstalter dieses hochrangig besetzten mehrtägigen Forums war das mongolische Ministerium für Mineralstoffe und Energie. Nach dem Minister, dem Präsidenten der mongolischen Akademie der Wissenschaften und einem Weltbankvertreter stellte Matthias die Expedition und die damit zusammenhängenden Aspekte der erneuerbaren Energien vor.

Nach diesen erfolgreichen Tagen in der mongolischen Hauptstadt führt uns die nächste Etappe wieder zurück nach Russland. Nach der Passage der mongolisch-russischen Grenze heißt unser nächstes Ziel Ulan Ude.










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